Krank oder gesund? Das ist hier die Frage!
Terminologisch reden wir von Krankenkassen (vor Jahren noch: kranke Kassen!), aber vom Gesundheitssystem. Wir haben kranke Menschen, die ihre Krankenkasse fragen, ob sie ihnen im Falle einer Krankheit, die Krankheitskosten erstatten, wenn sie sich in ein Krankenhaus begeben, um von Gesundheitsgelehrten gesund gepflegt zu werden. Zumindest wird dies versucht. Aus krank macht gesund, die Medizin ist weit fortgeschritten in ihrer Professionalität, mit computergesteuerten Maschinen, die die Ärzte unterstützen sollen und ihnen die Anweisungen geben, was und wie sie mit diesem oder jenem Patienten umzugehen haben. Heerscharen von Krankenschwestern und Laborärzten, von Pflegern und Helfern, von Hygienebeauftragten und anderen Weiß-, Blau-und Grünkitteln, suggerieren scheinbar die Allmacht des medizinischen Fortschritts.
Wenn die ärztliche Prozedur überstanden ist , greift der Rehafaktor! Eine weitere Heerschar an Physiotherapeuten und Masseuren, Reha Ärzten und medizinisch geschultem Pflegepersonal, Trainern und Diätassestenten umgarnen die Person mit der Gesundheits- Chipkarte, aufgrund derer sie wissen, für ihre Bemühungen auch entlohnt zu werden. Zumindest ist das so gedacht! Was die Fallpauschalen nicht auffängt, wird schnell mal umdeklariert, so ist mir schon von der Krankenkasse nach der Geburt eines meiner Söhne, eine Anfrage der Kasse ins Haus geflattert, wo diese wissen wollte, warum meine Frau bei Entzündungen eines 3- tätigen Krankenhausaufenthalts bedürfe!?
Unfehlbarkeit lässt sich nicht messen , aber wenn man es wie die Vollbeschäftigung beim Arbeitslossein betrachtet, sind wohl eine Fehlerquote von 3 bis 5 Prozent absolut angemessen! Bei dieser Massenabfertigung! Nur was ist, wenn man selbst unter diesen paar missglückten Heilungsversuchen ist!?
Na ja! Nicht so negativ denken! Wie sehr nimmt eigentlich die Erfolgsquote ab, wenn der Patient nicht an die Wirkung des Eingriffs der Behandlung oder des Medikamentes glaubt?
Wäre es vielleicht besser, wir hätten ein System wie bei unseren geliebten Autos? Oder sind Sie schon einmal kontrolliert worden und mussten dann Strafe zahlen, weil Sie ihre Vorsorgeuntersuchungen geschwänzt haben? Oder wurden Sie wenigstens verwarnt, wenn Sie einen Folgetermin nicht warnahmen? Wann wurden Sie das letzte mal angeschrieben, dass Ihre AU ( Darmspiegelung) schon seit 3 Monaten überfällig ist?
Das Gegenteil ist der Fall!
Bei Fragen und Beschwerden fressen sie die Packungsbeilage, oder erschlagen ihren Arzt oder Apotheker!
Wie lange dauert es denn, wenn sie einen Termin bei einem Fachidioten benötigen?! Oder wenn es um die Wartezeit im überfüllten Wartezimmer geht! Meine Frau hat bei ihrem Facharzt für Frauenheilkunde (Gynäkologe?!) 4mal in einer Schwangerschaft geschlagene DREI Stunden gewartet. Und das mit Termin und quengelndem Kleinkind!!! Wenn ich den Namen dieser vorbildlichen Ärztin nenne, wird sie wohl Harz 4 beantragen müssen! Vielleicht ist die Dame als Ärztin gar nicht so unfähig. Aber eine Praxis zu leiten, dafür war sie sicherlich nicht in der Lage.
Warteschleifen in der Praxis sind gängige Praxis! Gestresste Neu-Sprechstundenhilfe und hin und her schwebende Götter in Weiß, die Praxen ausgestattet mit Großbildschirmen, um die neuesten Entwicklungen der Pharmaindustrie ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu drängen. Schöne neue Welt!
Wenn in Deutschland soviel geheilt, wie rumgedoktert, werden würde, hätte ich wahrscheinlich gar nicht mal so ein großes Problem damit! Doch die Abkehr vom gesunden Menschenverstand lässt mich an der Sinnhaftigkeit dieses Gesundheitssystems zweifeln. Austherapierte Senioren werden zur Chemotherapie geschickt, nur um ihnen nicht einen ruhigen Lebensabend zu gönnen, sondern der KK noch vielleicht € 3000.-(?)mehr zu entreißen. Dass es den Menschen dabei schlechter geht, eine Therapie zu erdulden, die sie in extremer Weise belastet und schmerzt, jedoch aufgrund des teilweise sehr hohen Alters in seiner Wirksamkeit und Heilungschance mehr als fragwürdig erscheint. Ist das gewollt? Sollte man nicht lieber psychologische Betreuung verordnen und den Lebensabend würdig und ohne diese sinnlose und einseitig effektive Geldmacherei leben?
Fernöstliche Medizin ist immer mehr in Jedermann‘s Munde. Trotzdem oder gerade deswegen steigen unsere Gesundheitsausgaben jährlich. Trainingskonzepte und Studien über Abnehmmöglichkeiten und deren Risiken, Kochsendungen etc., all diese Versuche, das eigene Leben mit seinen Herausforderungen in den Griff zu bekommen, stehen im Mittelpunkt verschiedenster Berichte in Radio und Fernsehen, in Buch und in Zeitschriften. Ein gewaltiges Heer an neu erkorenen Meinungsbildnern und Stimmungsmachern versucht die vermeintliche Gesundheit unserer Bevölkerung in geregelte Bahnen zu lenken, oder vielleicht auch auf ihre Seite zu ziehen. Denn Clicks und Einschaltquoten sind Kohle!
Durch diese enorme Anzahl an “Weisen“ ist ein mächtiger Konkurrenzkampf entstanden, da natürlich jeder in seinem Bereich den größten Löffel zuhause hat! Andere Ansichten werden gerne belächelt oder gar diffamiert. Ärzte gegen Heilpraktiker, Masseure gegen Physiotherapeuten, Fernsehköche gegen Hausmannskost, Lebensmittelchemiker, Diätassistenten…?! Warum nicht einfach mal selbst das eigene Gehirn aktivieren!?
Also: Jede Zelle meines Körpers ist ja mithilfe eines immens großen Netzes an Nervenbahnen miteinander verbunden. Daher kann auch ein Teil des Körpers nicht etwas tun, was ein anderer Teil nicht bemerkt! Und da die Neuronen alle irgendwie im Gehirn zusammenlaufen und von dort koordiniert werden können, scheint es doch logisch, dass ein Gedanke z.B., dass mich dieses Stück Kuchen, wenn ich es esse, selbstverständlich dick und fett machen wird, oder wenn ich mir einrede, dass ich aufgrund des Kratzens im Hals jetzt sicherlich krank werde…, dass diese Gedanken über die im Cerebrum beabsichtigte Wirkung für meine Physis, aber auch meine Psyche zumindest die Wahrscheinlichkeit des Eintretens der gewünschten Reaktion in erheblichen Maße erhöht! Wenn ich jedoch davon ausgehe, dass man dann selbst für sein Leben Verantwortung übernehmen müsste und es nicht in die Hände von Ärzten, Scharlatanen, Göttern ,Götzen oder anderen Alibilebensverbesserer legen kann, dann kann ich nicht mehr sagen: Gott wird’s schon richten! Gott hat es so gewollt! Oder: Wo war Gott nur! Auch kann ich es dann nicht dem Arzt in die Schuhe schieben, wenn meine Heilung nicht so läuft, wie ich es mir vielleicht wünsche!
Heute geht man in die Praxis und sagt: Mach mal! Das, was man selbst Jahrzehnte lang versäumt hat zu tun, wie gesunde, ausgewogene Nahrung zu sich zu nehmen, Bewegung und/oder frische Luft, ausreichend für Körper und Geist zu sorgen, etc…) möchte man von dem Masseur, Arzt oder Physiotherapeuten innerhalb von am besten 6 Sitzungen behoben haben! Aber nachhaltig! Was träumt ihr eigentlich nachts?!
Die Medizin ohne Medizin!
Es wird eine Pille eingeschmissen und wenn die nicht hilft, eine Zweite! Wie das Öllamperl beim Auto! Die Schulmedizin sagt: Das haben wir gleich, schlägt die Birne kaputt und sagt, Symptom weg, Krankheit behoben!
Medicus curat, natura sanat!
Der Mediziner kann dem Körper eigentlich nur Hilfestellungen geben, sich selbst zu regenerierten! Da überschätzt sich meiner Meinung nach die heutige Medizin. Nichts gegen die immensen Errungenschaften , die die Wissenschaft auf diversen Gebieten vorweisen kann! Sie sind häufig lebensnotwendig und lebensverlängernd.
Doch das Leben an sich und der dazugehörige Mensch ist nicht bis in jedes Detail wissenschaftlich erklärbar. Sonst würde es wohl keine Spontanheilungen, keine unerklärbaren Todesfälle, oder zumindest die Wirksamkeit von Placebos nicht geben.
Die ganzheitliche Betrachtung des gesammten Individuums fehlt mir bei der Sache. Diese massive Spezialisierung der heutigen Medizin lässt dem Arzt ja gar keine Möglichkeit mehr, das ganze Problem zu durchschauen! Nephrologie, Internist, Kardiologe, Pulmologe, was auch immer! Sobald sich das Symptom 2 cm neben dem Spezialgebiet des betroffenen Heilers befindet, werde ich weitergeschickt ( überwiesen ), denn da gibt es einen anderen Spezialisten für!!!
Im Zusammenhang mit der neuen Chipkarte der Krankenkassen wird ja diskutiert, ob da aus Datenschutzgründen auch alle eingenommen Medikamente verzeichnet werden. Welcher Arzt weiß denn heute noch genau, was der Patient vor ihm schon eingenommen hat, und was nicht , und welche Nebenwirkungen und Synergieeffekte mit diesen Präparaten in dem Menschen schon ausgelöst worden sind?!
Kann es sein, dass wir uns einfach zu sehr in der Medizin verrannt haben und den Menschen aus den Augen verlieren? Den Menschen als Ganzheit. Den ganzen Menschen?